Bohnen, Linsen und Kichererbsen zählten zu den wichtigsten pflanzlichen Proteinquellen. Sie dienten als sättigende Grundlage für zahlreiche Gerichte und wurden häufig mit Gemüse wie Zwiebeln, Lauch oder Gurken kombiniert. Dank ihrer Vielseitigkeit ließen sich Hülsenfrüchte rösten, pürieren oder als Suppenbasis verwenden. Ihr Nährwert schätzten die Menschen ebenso wie die Möglichkeiten, sie in Vorratshaltung zu bewahren. Daraus entstanden unterschiedliche Zubereitungsformen, die bis heute in der Region beliebt sind.
Obwohl der Zugang zu exotischen Gewürzen begrenzt war, nutzten die Mesopotamier intensiv lokale Kräuter wie Koriander, Knoblauch und Dill. Diese verliehen den Speisen markante Geschmackskomponenten und waren das Ergebnis sorgfältiger Gartenbaukunst. Außer zur Verfeinerung von Speisen gebrauchte man Kräuter häufig auch zu Heilzwecken oder in rituellen Kontexten. Die geschickte Kombination von Kräutern zeugt vom profundem Wissen über Aromen und deren Wirkung auf den menschlichen Körper.
Feigen, Datteln und Trauben boten natürliche Süße und wurden frisch oder getrocknet genossen. Besonders Datteln galten als begehrte Delikatesse, die sich hervorragend für Dessertkreationen eigneten. Auch Honig wurde, so vorhanden, zur Süßung von Gerichten verwendet. So entstanden bereits früh diverse Süßspeisen, deren Rezepte später andere Kulturen übernahmen. Die Verfügbarkeit solcher Zutaten war stark saisonabhängig und spiegelte regionale Unterschiede in der Ernährung wider, was für eine lebendige Vielfalt auf den Tellern sorgte.